Zecken - eine Plage für uns alle

Der gemeine Holzbock

Die Zeckenzeit ist leider wieder vor einigen Wochen losgegangen. Die Spinnentiere sind mittlerweile mit einigen Arten in Deutschland vertreten. Der „gemeine Holzbock“, der zu den Schildzecken gehört, ist der weltweit wohl am weitesten verbreitete Vertreter. Diese Zecke hat einen rötlichen Hinterleib, der durch ein schwarzes Schild bedeckt wir. Nach dem Stich und dem Blutsaugen mit dem Saugrüssel verfärben sie sich silbrig-weiß. Die Auwaldzecke und die braune Hundezecke sind noch die beiden mit meist verbreiteten Arten, die gemeinsam mit dem gemeinen Holzbock als gefährlich für unsere Vierbeiner einzustufen sind.

Die Zecken sind sowas wie ein Taxi für Krankheitserreger, das durch den Stich dann das betroffene Individuum infiziert. Angeblich erkennen Zecken in der Natur schon aus einigen Metern Entfernung mit speziellen Sinnesorganen ihren Wirt und lassen sich dann rasant schnell fallen. Zum Stechen suchen sie sich recht wenig behaarte Körperregionen, weswegen sie auch durchaus ein wenig durchs Fell wandern, bis sie andocken. Bei der Entfernung einer Zecke sollte die Zecke möglichst hautnah mit einem Hilfsmittel umfasst und komplett entfernt werden. Da Spinnentiere das Wegspülen mit Wasser überleben, rate ich stets zu einem töten dieses Parasits.

Zecken können einige Bakterien, Viren und Blutparasiten übertragen. Bekannt und häufig verbreitet ist die Borreliose-Infektion, die meist vom gemeinen Holzbock übertragen wird. Fieber, Appetitlosigkeit, Lahmheiten, neurologische Auffälligkeiten können als Symptome auftreten. Damit symptomatisch vergleichbar ist die bakterielle Anaplasmose-Infektion, bei der auch noch die weißen Blutkörperchen befallen werden. Die bakterielle Infektion Ehrlichiose wird meist von der braunen Hundezecke übertragen und zerstört ebenfalls die weißen Blutkörperchen und zeigt sich u.a. mit Fieber-Schüben, Abmagerung, Apathie. Zudem ist noch der Infektion mit dem Blutparasit der Babesien (Babesiose) zu erwähnen, die mittlerweile auch in Deutschland über die Auwaldzecke verbreitet wird. Diese greifen die roten Blutkörperchen an und können zu Blutbeimengungen im Urin, Blutarmut, Appetitlosigkeit, Fieber und Apathie führen.

Die Behandlung der genannten Infektionen ist nicht trivial je nach Einzelfall. Umso früher man die Erkrankung erkennt, desto besser. Teilweise verläuft zunächst eine ca. 3-wöchige Inkubationszeit und in der Diagnostik ist es dann erforderlich, die spezifischen Blutparameter zu testen. Dazu muss man allerdings auch erstmal den Verdacht haben, dass die Symptome auf einen Zecken-Stich zurückzuführen sind.

Zecken vermeiden ist so gut wie unmöglich, wenn man sich in der Natur bewegt. Leider gibt es kein Mittel, das eine 100%ige Prophylaxe vor den Zecken bietet. Mit natürlichen Mitteln wie Schwarzkümmelöl (im Futter), Kokosöl (im Futter), Sprays mit Zitronella oder Kokos-Öl, etc. versucht man, das Tier möglichst unattraktiv für die Zecken zu machen. Bei den Chemiekeulen wird der Stich einer Zecke auch nicht verhindert, nur wird die Zecke dann abgetötet, sobald sie Blut saugt. Die Wirksamkeit eines Zeckenmittels ist bei jedem Individuum anders, bedingt durch Körpergeruch, Fell, Vorlieben für bestimmte Büsche, Gräser, etc.

Wenn man bei einem natürlichem Zeckenschutz bleiben möchte, empfiehlt es sich, ein Produkt mit Neemöl/Margosa-Extrakt oder Geraniol zu nehmen. Diese Wirkstoffe dürfen nicht oral aufgenommen werden, können aber äußerlich mit einem Spot-On angewendet, effektiv Zecken abwehren. Bei einem Spot-On sollte man allerdings immer die Hautverträglichkeit des Mittels testen. Zum Schwarzkümmelöl ist noch anzumerken, dass man es Tieren mit Leberproblemen besser nicht geben sollte.

Bei den chemischen Produkten sollte man sehr genau schauen, welches Mittel man nimmt, wenn das Tier einen MDR1-Gendefekt (z.B. rumänische Hunde, Collies) hat oder an Epilepsie erkrankt ist. Von Bravecto-Tabletten rate ich aus diversen Gründen persönlich in jedem Fall ab.

Absuchen sollte man seinen Vierbeiner und sich selbst in jedem Fall nach dem Aufenthalt in der Natur. Denn manch Zecke ist noch eine Weile im Fell auf Wanderschaft!

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