Verantwortung mit großen und unvorhersehbaren Konsequenzen

Die beiden stammen aus dem Tierschutz und sind nicht kastriert

Wir tragen als Menschen die Verantwortung für unsere Tiere und haben die Aufgabe, das Leben und Wohlbefinden unserer Tiere zu schützen. Zu diesem Ziel des Tierschutzes wurde das Tierschutzgesetz verfasst, das u.a. wesentliche Vorschriften zur Tierhaltung, zur Tötung von Tieren, zu Eingriffen/Versuchen an Tieren und zu Zucht und Handel mit Tieren beinhaltet. Im Internet nachlesbar unter TierSchG – Tierschutzgesetz (gesetze-im-internet.de

Tiere sind keine Sachen. Auf sie sind die für die Sachen geltenden Vorschriften entsprechend anzuwenden, soweit nicht etwas anderes bestimmt ist.“ So ist es im §90a des Bürgerlichen Gesetzbuches (BGB) formuliert. Im §1 des Tierschutzgesetzes wird als Grundsatz formuliert „Zweck dieses Gesetzes ist es, aus der Verantwortung des Menschen für das Tier als Mitgeschöpf dessen Leben und Wohlbefinden zu schützen. Niemand darf einem Tier ohne vernünftigen Grund Schmerzen, Leiden oder Schäden zufügen.“

Keine Kastration ohne vernünftigen Grund:

An dieser Stelle möchte ich kurz auf die Stelle „ohne vernünftigen Grund Schmerzen…zufügen“ eingehen: die Kastration von einer Hündin/einem Rüden ist daher auch nur aufgrund medizinischer Notwendigkeit (vernünftiger Gründe) durchzuführen. Es gibt gute (medizinische) Gründe für eine Kastration, die dann auch legitim ist. Eine Kastration allerdings einfach durchzuführen, weil man das so kennt oder mag, ist nicht legitim. Zumal dieser Eingriff bei beiden Geschlechtern auch Risiken beinhaltet und bei einer Hündin sogar zum Schmerzgrad 3 (von 4) gehört, da er hochinvasiv erfolgt. Das Risiko eines Gesäugeleistentumors ist bei kastriert/nicht-kastriert mit 50%:50% Wahrscheinlichkeit gegeben und damit auch kein Grund für eine Kastration.

Eine hormonelle Dysbalance bzw. hypersexuelles Verhalten kann gut mit pflanzlichen Therapeutika eingestellt werden. Denn eine Kastration ist auch kein Garant dafür, dass sich das Verhalten dann ändert.

Viele Tierschutzhunde kommen bereits kastriert, was allerdings meist eine Entscheidung der Organisationen im Ausland ist, von denen die Tiere kommen. Es gibt Tierschutzorganisationen, die sogar versuchen, eine Kastration aufgrund der oben genannten Gründe zu vermeiden.

Kosten und Aufwand sind bei „kleinen“ Tieren nicht automatisch „gering“ einzukalkulieren:

Für alle, die sich mit dem Gedanken befassen, ein Tier „neu“ aufzunehmen, ist noch folgender Paragraph hervorzuheben:

§ 2 Tierhaltung:
Wer ein Tier hält, betreut oder zu betreuen hat,

  1. muss das Tier seiner Art und seinen Bedürfnissen entsprechend angemessen ernähren, pflegen und verhaltensgerecht unterbringen,
  2. darf die Möglichkeit des Tieres zu artgemäßer Bewegung nicht so einschränken, dass ihm Schmerzen oder vermeidbare Leiden oder Schäden zugefügt werden,
  3. muss über die für eine angemessene Ernährung, Pflege und verhaltensgerechte Unterbringung des Tieres erforderlichen Kenntnisse und Fähigkeiten verfügen.

Wer sich also ein Tier anschaffen möchte, ggf. eine Tierart, die man zuvor noch nie als Familienmitglied hatte, der hat damit auch die Verantwortung im Vorhinein genau zu prüfen, ob er der Haltung gerecht werden kann und ob er schon alles weiß, rund um das Tier. Es fängt mit den Kosten an, die nicht nur in der Haltung zuhause entstehen, sondern auch bspw. beim Tierarzt oder gar im Training. Wird man dem Tier auch zeitmäßig gerecht? Auch ein Heimtier wie ein Meerschweinchen oder gar ein Wellensittich benötigen ihre tägliche Pflege und Beschäftigung. Nicht jedes Tier kann allein gehalten werden. Wer nimmt das Tier bzw. die Tiere in Pflege, wenn man in den Urlaub fährt? Wichtig ist, dass auch ein vermeintlich sehr kleines Tier hohe Kosten, viel Zeit und Pflege benötigt.

Am besten lässt man sich von anderen Menschen im Vorfeld beraten und spricht mit anderen Tierhaltern, Tierärzten, Trainern, etc., um sich ein umfassendes Urteil bilden zu können, ob man der Verantwortung ein Tier-Leben lang (!) gerecht werden kann. Denn wie gesund und fit ein Tier bleibt und wie lange es lebt, ist genau so wenig vorhersehbar wie bei uns Menschen.

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