Mein Hund wird alt. Meine Katze wird alt. Was tun?

Cranio-Sacral-Therapie
Sina wurde glückliche 17 Jahre alt
Leon ist zwischen 12 und 13 Jahre alt
Einführung der Hunderampe mit 11 Jahren
Shaitan
Shaitan ist heute 35 Jahr alt

Alt ist nicht gleich alt und genauso individuell zu betrachten wie bei uns Menschen. In diesem Artikel möchte ich aus eigener Erfahrung ein paar Beispiele für Symptome alternder Patienten nennen. Ich möchte aufzeigen, dass man mit frühzeitigen und sanften Methoden seinen Hund und seine Katze (und auch andere Tierarten) in den verschiedenen Lebensphasen unterstützen und in der Gesundheit fördern kann. So dass aus Alt „noch älter“ wird.

Alt. Wann ist mein Hund oder meine Katze alt? Bei uns wurden früher im Familien- und Freundeskreis die großen Hunde selten über 10 Jahre alt – dies galt als normal. Heute habe ich andere Erfahrungen: viele meiner Hunde-Patienten sind Rasse-übergreifend über 10 und erreichen sogar ein Alter bis hin zu 17 Jahren. Es scheint also einige Faktoren neben der Rasse und der Genetik zu geben, die heutzutage eine steigende Lebenserwartung ermöglichen.

Was macht sich denn nun aber in den späteren Lebensphasen bemerkbar?

Bei den großen Rassen sind es häufig Einschränkungen in der Beweglichkeit. Die meisten kennen die Hüft-Probleme (HD bzw. Hüftdysplasie) beim großen Hund oder der Maine Coon Katze und die damit einhergehenden Aufstehschwierigkeiten. Aber auch Arthrosen machen sich post-operativ oder altersbedingt bemerkbar. So können Lahmheiten entstehen, manchmal auch gepaart mit neurologischen Ursachen wie bei einem Cauda-Equina-Syndrom. Französische Bulldoggen oder Dackel gehören mit zu den bekannten Rassen für einen Bandscheibenvorfall. Große Rassen sind bekannt für einen Kreuzbandriss, kleine Rassen für eine Patellaluxation (Kniescheibe springt aus der Führungsrinne).

Abgesehen vom Bewegungsapparat gibt es noch weitere auftretende „Altersbeschwerden“, die unterschiedlich häufig vorkommen. Das Vestibularsyndrom ist eine Krankheit, die sich leider sehr subtil mit ersten feinmotorischen Unsicherheiten ankündigt und teilweise spät entdeckt wird. Auch die Demenz-bedingte Desorientierung mag erst später auffallen. Kreislaufbeschwerden, Müdigkeit, übermäßiges Zunehmen oder Abmagern können auf hormonelle Dysbalancen, wie z.B. durch die Schilddrüse zurückzuführen sein. Dass das Tier nicht mehr so agil ist, ist also nicht unbedingt auf das Alter oder pure Faulheit zurückzuführen. Häufiges Trinken und häufiges Pinkeln können ein Zeichen für eine Nierenschwäche oder einen Diabetes Mellitus sein.

Was kann man nun tun?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie man mit diesen Symptomen umgeht. Wird das Verhalten als „einfach alt“ eingestuft und nichts weiter unternommen, kann schlimmeres passieren. Das Tier kann so krank werden, dass der Tierbesitzer zum Tierarzt oder sogar in die Tierklinik fahren muss. Im schlimmsten Fall ist eine Operation notwendig, die – je nach Alter – kritisch für das Tier sein kann und auch kostspielig ist. Im günstigeren Fall kann man medikamentös helfen. Hier stellt sich die kritische Frage, mit welchen Wirkstoffen (und Nebenwirkungen) für welche Dauer die Gabe empfohlen wird.

Die Vermeidung solcher Situationen und die Förderung der Gesundheit unserer Tiere – auch im Alter – steht und fällt mit den gleichen Faktoren wie bei uns Menschen: Wie viel Bewegung hat das Tier? Wie ausgewogen ist die Ernährung? Welche Prophylaxe kann man machen? Wird regelmäßig ein Gesundheitscheck durchgeführt? Welche Maßnahmen gibt es, um individuell auf erste Anzeichen zu reagieren?

Mein Rat für Hunde- und Katzenbesitzer ist, mit dem Gedanken „man ist so jung, wie man sich fühlt“ den Alltag mit seinem tierischen Partner individuell und bedarfsgerecht zu gestalten. Da gibt es viele großartige und auch einfache Möglichkeiten.

Meine Empfehlung ist eine frühzeitige Reaktion bei ersten Symptomen

Es empfiehlt sich bei großen (und schweren) Hunden frühzeitig über den Einsatz einer Hunderampe an Treppen nachzudenken. Mit Physiotherapie kann man schon frühzeitig regelmäßig seinen Hund und seine Katze fit halten und auch Kompensationsbewegungen oder Fehlstellungen erkennen und denen entgegenwirken. Spätestens bei den ersten Aufstehschwierigkeiten oder Lahmheiten kann so eine Therapie größere Probleme oder Schmerzen vermeiden. Sie können selbst mit einigen Übungen zuhause oder auf Spaziergängen Ihr Tier fit halten – dies ist Teil eines ganzheitlichen Therapieplans für Ihr Tier. In einen solchen Therapieplan gehören evtl. auch Empfehlungen für Nährstoffe, die in dem individuellen Fall die Gesundheit nebenwirkungsfrei mit fördern. In der Schmerztherapie oder bei neurologischen Ursachen sind zentralnervös greifende Therapien von großer Bedeutung: hier spielen die craniosacrale Therapie und einige pflanzliche Präparate eine wichtige und wirksame Rolle. Die Therapien können gut mit schulmedizinischen Maßnahmen kombiniert werden.

Selbst bei scheinbar schwierigsten oder aussichtslosesten Diagnosen beim (alternden) Tier kann man mit Naturheilverfahren und auch mit Manualtherapien Ihrem tierischen Partner noch eine hohe Lebensqualität ermöglichen und vor allem noch viel Freude! Lassen Sie sich beraten, was Sie tun können, bevor Sie über einen würdevollen Abschied nachdenken müssen.

Ich widme diesen Artikel all den einzigartigen Patientinnen und Patienten, die ich vor allem auch in Ihrem letzten Lebensabschnitt begleiten durfte, teilweise geprägt von Altersbeschwerden oder aber von schwierigen Krankheiten. Wir bleiben mit ihnen im Herzen verbunden.

Weitere Informationen rund um das Älterwerden Ihres Tieres finden Sie auch im Flyer „Ihr Hund kommt in die Jahre“ (einfach draufklicken)

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