Lähmung oder Ausfallerscheinungen durch die Aortenthrombose bei der Katze - Behandelbar ohne Operation

Während der Behandlung

Katzen sind ja durchaus sehr unternehmens- und abenteuerlustige Tiere. Sie machen die Nacht zum Tag, bringen „leckere“ Geschenke mit nach Hause und können ihre Besitzer auch mit ihren Futtervorlieben gut auf Trab halten. Wenn sie aber mal Schmerzen oder Bewegungsstörungen zeigen, ist höchster Alarm, denn Katzen haben aufgrund einer eingeschränkten Arachidonsäuresynthese durchaus ein geringeres Schmerzempfinden.

Während der Behandlung

Ich wurde kurzfristig zu einer 2-jährigen Hauskatze gebeten, die als Freigängerin ungewöhnlicherweise mehr als 30 Stunden nicht nach Hause kam und bei ihrer Rückkehr starke Bewegungsschmerzen zeigte. Ein Schmerzmittel bekam sie seit dem Morgen schon durch den Tierarzt. Weitere Auffälligkeiten verunsicherten die Besitzerinnen, wie es um den Zustand der Katze stand: sie konnte nicht sitzen, sich nicht putzen, schrie wie aus dem Nichts plötzlich auf und konnte auch nicht mehr wie gewohnt hochspringen, sondern zog sich an Schränken hoch. Am meisten Sorge machte allerdings der Schwanz, der sich nicht mehr von der Katze bewegen ließ. Bei der weiteren Untersuchung wurde deutlich, dass zudem eine große Schwellung am Schwanzansatz erkennbar war – ein Bluterguss.

Wichtig war nun an erster Stelle, dass fressen, trinken, Kot und Urin absetzen weiterhin funktionierte. Zunächst stand das Kippfenster-Syndrom im Verdacht: eine Katze versucht, durch ein gekipptes Fenster zu springen und bleibt hängen, so dass sie meist im Beckenbereich wichtige Gefäße abdrückt. Dann können beispielsweise die Hintergliedmaße Lähmungserscheinungen zeigen. (Hinweis: Auch dies wäre ein Fall für eine umfassende Manualtherapie, um die Regeneration und Beweglichkeit zu fördern.)

In diesem Fall wiesen die Symptome auf ein eher allgemein unbekanntes Geschehen hin: eine Aortenthrombose –vermutlich mitunter traumatisch ausgelöst, was zu dem Bluterguss am Schwanzansatz führte. Beim Aortenthrombus verstopft ein Blutgerinnsel die Gefäße in Höhe des Beckens bzw. der Thrombus kann sogar ein wenig hin und her wandern in der Aufzweigung der Gefäße. Das führt dazu, dass die Katze nicht nur im hinteren sondern auch im vorderen Rückenbereich starke Schmerzen zeigt und dieses Schmerzempfinden auch immer wieder wechselt. Die Katzen schreien plötzlich auf, obwohl sie sich augenscheinlich kaum bewegt haben. Durch den Thrombus und die erkennbare Schwellung im Wirbelsäulenbereich kam es bei dieser Katze zu einer Minderdurchblutung der Muskulatur und damit zu einer Übersäuerung. Dies machte es dann unmöglich, den Schwanz anzusteuern.

Aufgrund der starken Schmerzen behandelte ich sie im ersten Termin craniosacral, so dass ich die Schmerzpunkte nicht direkt berühren musste. Ich habe zentralnervös die Schmerzen gelindert und die Beweglichkeit gefördert. Da die Katze nun Hausarrest bekam und absehbar war, dass sie sich erstmal ausschlafen und erholen muss, verständigten wir uns auf eine ganzheitliche Therapie: Ich leitete die Besitzerinnen zur einer Lichttherapie an, die sie selber durchführen konnten, um die Regeneration des Gewebes zu fördern. Zudem wurde ein Therapieplan mit durchblutungsfördernden, Bluterguss-abbauenden und Nervenstärkenden Mitteln aufgestellt, die auch recht katzenverträglich verabreicht werden können. Von nun an standen wir im regelmäßigen Kontakt, um den Therapieverlauf genau zu beobachten und nach Bedarf manualtherapeutische Termine mit einzuplanen.

Innerhalb von 10 Tagen verbesserte sich der Zustand erheblich: nach 3 Tagen saß sie wieder, dann wurde sie fideler, wieder verspielt und am 10. Tag konnte sie den Schwanz wieder etwas bewegen. Das Absetzen der Schmerzmittel nach 2 Wochen brachte eine Erstverschlimmerung, die zu dem Zeitpunkt aber als „normal“ zu werten war. Als sie es nach 3 Wochen schaffte, wieder Ausflüge zu machen, brachte sie auch schon wieder Beute mit heim. Der Schwanz wurde immer beweglicher. Die Besitzerinnen wussten nun, dass es einfach viel Geduld braucht, bis sich ein Bluterguss abbaut. Um einem weiteren Thrombus vorzubeugen, ist es nun ratsam, der Katze lebenslang durchblutungsfördernde pflanzliche Therapeutika zu verabreichen.

Video nach dem Traum / zu Behandlungsbeginn: sie konnte weder den Schwanz selber aktiv bewegen, noch sich damit balancieren

Video nach 9 Wochen – es erfolgen seit 4 Wochen nur noch Kontrolltermine: sie war wieder aktiv draußen unterwegs und kann ihren Schwanz bewegen

Video nach 14 Wochen: sie verhält sich fit und fidel

Zeigt Ihre Katze ein besonderes oder ungewöhnliches Verhalten?
Vereinbaren Sie gerne einen Termin, um einen „Gesundheits-Check“ Ihrer Katze durchzuführen. Sollte Ihre Katze nicht transportfähig sein, oder sich in Praxen unwohl fühlen, biete ich auch gerne Hausbesuche an.

Blog
Tier
Therapie

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Wir verwenden auf unserer Webseite Cookies. Einige davon sind unerlässlich, während andere uns helfen, diese Webseite und Ihre Erfahrungen zu verbessern. Weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.