Kategorie: <span>Fallbericht Hund</span> – Starke & Seidel https://starke-seidel.de Starke & Seidel bietet ganzheitliche Therapiekonzepte für Mensch und Tier im Rhein-Main-Gebiet an: Physiotherapie und alternativmedizinische Konzepte für Hund, Katze, Pferd und Coaching für Menschen Tue, 27 Feb 2024 18:55:47 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.5.5 https://starke-seidel.de/wp-content/uploads/2020/02/cropped-Starke-Seidel-32x32.jpg Kategorie: <span>Fallbericht Hund</span> – Starke & Seidel https://starke-seidel.de 32 32 Was macht eine (postoperative) Therapie erfolgreich? Ein Fallbericht für alle Tierhalter*innen https://starke-seidel.de/postoperative-therapie/ Mon, 26 Feb 2024 07:43:02 +0000 https://starke-seidel.de/?p=4836

Was macht eine (postoperative) Therapie erfolgreich? Ein Fallbericht für alle Tierhalter*innen

Training auf dem Laufband – hier mit einem Körperband, um dem Körper weitere Impulse zu geben

Diesmal möchte ich eine Erfahrung mit einer post-operativen Therapie teilen. Es geht um eine 3,5 Jahre alte französische Bulldogge, die sich kurz vor Weihnachten 2023 (21.12.) einer recht komplexen Operation an 2 Bandscheiben unterziehen musste. Der Rüde zeigte nach der Operation auch erstmal kein Gefühl in den Hinterbeinen und konnte auch Urin nicht selbstständig absetzen. Glücklicherweise war er mental durchweg recht stabil und ließ sich auch von Herrchen und Frauchen stets gut versorgen. Die ersten Wochen der Physiotherapie erfolgten in der betreuenden Klinik. Am 26.01. kam er dann zu mir in die Praxis. Mittlerweile funktioniert das Urin absetzen wieder selbstständig. Wir vereinbarten, die Therapie in der Praxis einmal wöchentlich einzuplanen. Ein Fokus sollte auf der Unterwasserlaufbandtherapie liegen.

Zum ersten Termin kam er noch mit Gehhilfe für die Hinterbeine in die Praxis, d.h. mithilfe eines Tragegurts für die Hinterhand wurden von Herrchen die Hinterbeine mitgeführt. Zum zweiten Termin diente der Tragegurt noch der Absicherung, dass er mit Unterstützung laufen kann. Überraschend für uns alle war, dass er spontan beim Kontrolltermin am nächsten Tag vor der Operateurin selbstständig ohne Hilfe loslief. Ab dem dritten Termin kam er selbständig in meine Therapieräume spaziert.  Leicht übermütig kippte er anfangs mit der Hinterhand hier und da nochmal um, konnte aber doch seine Hinterbeine einsetzen, wenn auch wackelig. Mit Stand 21.02. zeigt er mit fünf Terminen extrem gute Fortschritte, mit denen anfangs niemand gerechnet hatte.

Welche Erfahrungen aus diesem Fall möchte ich mit als wichtige Erkenntnisse teilen?

– der mentale Zustand eines Patienten ist die Basis für die Therapiefortschritte: in diesem Fall haben wir einen extrem lebensfrohen und willensstarken Patienten, der laufen möchte

– die Begleitung durch Herrchen und Frauchen ist ebenso wichtig für die Therapiefortschritte: die täglichen Übungen haben hier sehr effektiv gewirkt und der Optimismus seitens der Besitzer haben auch die positive Stimmung gefördert. Zumal die Besitzer in dem Fall auch offen für jeglichen Therapieausgang waren, d.h. selbst die Unterstützung durch einen Rolli wäre für sie je nach Lähmungserscheinung eine denkbare Möglichkeit.

– sich nicht durch Fristensetzungen in der Medizin verunsichern lassen: manches Mal wird bei neurologischen Lähmungserscheinungen und auch Harnabsatzstörungen von einer zeitnahen Fristsetzung gesprochen, bei der die Lebensqualität in Frage gestellt wird. Aus meiner Erfahrung heraus benötigen solche Probleme neben der medikamentösen Therapie ganz viel Unterstützung durch die Besitzer*innen und Physiotherapie – und es braucht Regenerationszeit!

Welche Therapien habe ich gewählt?

Therapie vor Ort in der Praxis: Akupunktur, Lasertherapie, Laufbandtherapie, Osteopathie, Physiotherapie, Körperbandtherapie, Unterwasserlaufband (nur im 1. Termin)
Aufgrund des extremen Spiel- und Planschtriebs im Unterwasserlaufband lernten wir im ersten Temin, dass diese Therapie zunächst zurückgestellt werden sollte. Die Kombination aus den anderen Therapien reicht bisher dennoch, um seine Fortschritte zu fördern.

Therapie zuhause: Übungen, die im liegen, laufen oder Stand durchgeführt werden; Massagen
die Übungsempfehlungen werden nach jedem Termin gemäß Fortschritt erweitert

Therapeutika: ergänzend zur Medikation seitens der Klinik wurden Präparate zur Nervenregeneration empfohlen

Was ist sonst noch für mich wichtig?

Meine Therapie setzt stets auf eine ganzheitliche Betrachtung, d.h. der Hund wird ganzheitlich behandelt und ich betrachte mit Herrchen und Frauchen, welche weiteren Parameter (zuhause, beim Gassi, Ernährung, etc.) eine unterstützende Funktion haben. Zudem wird mein Therapiekonzept flexibel je nach Fortschritt angepasst. Denn ein ursprünglich gefasster Therapieplan kann durch Fort- aber auch Rückschritte hinfällig werden.

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Ein Leben mit Handicap ist anders und lebenswert! https://starke-seidel.de/tiere-mit-handicap/ Wed, 20 Dec 2023 23:01:02 +0000 https://starke-seidel.de/?p=4655

Ein Leben mit Handicap ist anders und lebenswert!

Ein Handicap kann jede Tierart betreffen: Katze, Hund, Kaninchen, Pfau, Huhn, um nur ein paar Beispiele zu nennen. Es leben von diesen Tieren mit Handicap sehr viele unter uns. Nicht jedes Tier sieht man, da sie einfach privat gehalten werden und nicht in der Öffentlichkeit unterwegs sind.

Ein Handicap kann jedes Alter betreffen: manche kommen damit schon auf die Welt, andere bekommen es durch einen Unfall/ein Trauma oder durch Erkrankungen, ggf. sogar erst im Alter.

Ein Handicap kann auch jedes Körperteil betreffen und entweder ist das Körperteil eingeschränkt (Blindheit, versteiftes Bein, durchgeschnittene Stimmbänder) oder es fehlt komplett.

Meiner Erfahrung nach nehmen Menschen Tiere mit Handicap auf, die bereits die Erfahrung mit einem Handicap gemacht haben. Viele andere wachsen in diese Aufgabe hinein, mit dem besonderen Umstand umzugehen, weil ihr zuvor noch gesundes Tier aufgrund eines Umstands ein Handicap bekommen hat. Es hängt von der Tierart, der Größe des Tiers, der Art des Handicaps und den eigenen Rahmenbedingungen (Arbeit, Wohnen, Zeit, Budget) ab, wie gut man sich auf die neue Situation einstellen kann.

Wesentliche Faktoren sind aus meiner Sicht noch Beratung und Unterstützungsmöglichkeiten, die man als Tierbesitzerin/Tierbesitzer extern wahrnehmen kann, Hilfsmittel, die man sich bauen oder kaufen kann, Zuspruch seitens der Schulmedizin und Akzeptanz in der Gesellschaft.

Als Beobachterin nehme ich immer wieder wahr, dass die Tiere im Gegensatz zu uns nicht über ihr Handicap und die Hilfsmittel nachdenken. Der Hund lebt im hier und jetzt und rennt mit dem Rolli einfach los, wenn ihm danach ist. Vorausgesetzt, das Tier hat keine Schmerzen.

Ein wunderschönes Beispiel erlebe ich mit einem Hundepatienten, der vermutlich aufgrund einer Erbkrankheit allmählich die Kontrolle über seine Hinterbeine verloren hat. Noch als er laufen konnte, wurde er aufgrund erster Symptome regelmäßig therapeutisch begleitet. Genau zum richtigen Zeitpunkt – noch bevor er Muskulatur verliert und womöglich die Lust am Laufen – wurde er vermessen, um für ihn den individuell passenden Rolli zu finden. Kaum war der Leihrolli da und anprobiert, flitzte er los und bewegt sogar die Hinterbeine mit. Spaziergänge von 1 – 2 Stunden sind für ihn die reinste Freude. Auch jagt er mit Rolli und buddelt auch mal gerne das ein oder andere Loch im Wald. 

Ein weiteres faszinierendes Beispiel ist ein Kater, der blind wurde und epileptische Anfälle auftraten. Die Anfälle wurden therapeutisch so eingestellt, dass er ein wunderbares Leben führt, er spielt, klettert im (gesicherten) Garten mal auf einen Baum und kommt auch wieder hinunter.

Zum Abschluss möchte ich das wunderbare Engagement einer Kundin erwähnen, die für ihren Pfau mit einer Art Rolli physiotherapeutische Übungen macht. Aufgrund eines Traumas am Rücken, das auf das Nierenlager drückt und Lähmungserscheinungen erzeugt, braucht so ein Pfau intensive (alternativ)medizinische und physiotherapeutische Unterstützung und viel Geduld für die Regenerationszeit.

Wenn sich jemand nicht sicher ist, wie er mit so einer neuen Situation umgehen soll und kann, so stehe ich gerne zur Verfügung. Aus meiner eigenen Erfahrung und der von Patient*innen kann ich berichten und ich kann auch gerne Sie und Ihr Tier begleiten.

Übrigens gibt es auch viele Organisationen, die explizit Tiere mit Handicap vermitteln 😉

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Risiko: Krankheitssymptome können mit Alterszeichen verwechselt werden – ganzheitliche Untersuchung lohnt sich! https://starke-seidel.de/alter-oder-krankheit-beim-hund/ https://starke-seidel.de/alter-oder-krankheit-beim-hund/#respond Tue, 13 Oct 2020 12:47:01 +0000 https://starke-seidel.de/?p=3230

Risiko: Krankheitssymptome können mit Alterszeichen verwechselt werden – ganzheitliche Untersuchung lohnt sich!

Krankheits- und Alterszeichen können verwechselt werden, ebenso körperliche und seelische Beschwerden. Ungeahnte Lebensfreude, Agilität und Gesundheit sind wiederbelebbar, wenn Symptome genauer beleuchtet und therapeutisch hin zu einem Gleichgewicht behandelt werden. Gleiches gilt für Fälle, bei denen die Symptome zunächst mit starken Medikamenten behandelt und gelindert werden müssen. Sollten sich die Symptome nach einer gewissen Zeit nicht mit den Medikamenten vollständig lindern lassen, so kann eine ganzheitliche Therapie helfen.

Diesmal möchte ich eine 13-jährige Jagdterrier Mischlings-Hündin vorstellen. Sie ist eine sehr aufgeweckte Hündin, die das Glück hatte, schon sehr jung aus einer Tötungsstation von den Besitzern aufgenommen zu werden. Sie lebt mit 2 weiteren Hündinnen gemeinsam mit ihrer Familie, hat dort Auslauf auf einem Grundstück und genießt lange Spaziergänge.

Dennoch beobachtete die Besitzerin, dass sie mittlerweile ein wenig „Anlaufschwierigkeiten“ hatte, also Zeit brauchte, um sich einzulaufen. Ein Lahmen war mal mehr, mal weniger zu sehen. Sie streckte sich zusehends nach dem Aufstehen auch seltener als früher. Was aber am deutlichsten auffiel, war, dass sie sich aus den geselligen Phasen des Familienlebens herauszog. Teilweise mochte sie nicht mal mehr am Rücken angefasst werden. Zeigten sich da nun das Alter und die womöglich damit verbundenen Arthrosebeschwerden?

Mit dieser Frage kam die Besitzerin zu mir. Ich beleuchtete mit ihr intensiv die Lebensgeschichte inkl. Krankheiten, Gewohnheiten und Auffälligkeiten, um die Hündin einschätzen zu können. Bisherige Befunde und Behandlungen und auch die Ernährung spielen da durchaus eine große Rolle und wurden ebenso besprochen. Anschließend ging ich auf das individuelle Therapiekonzept ein, das genau die beschriebenen Symptome der Hündin mit einbezog.

Die Hündin erhält nun immer regelmäßig manualtherapeutische Behandlungen, die jedes Mal auf ihr aktuelles Befinden abgestimmt werden. Dazu gehören neben Wärmeanwendungen zur Anregung des Muskelstoffwechsels auch Therapiepassagen aus der Osteopathie, Cranio-Sacral-Therapie und Sporttherapie. Um den Bewegungsapparat und damit die Beweglichkeit in dem Alter zu unterstützen, wird sie über die Futterrationen noch mit pflanzlichen Präparaten unterstützt: Ziel ist u.a. Arthroseschmerzen zu lindern, die Nerven, die den Bewegungsapparat steuern, zu stärken und den Kreislauf zu stützen.

Schon nach dem ersten Behandlungstermin war auffällig, dass die Hündin stabiler im Gangbild wirkte und dann am darauffolgenden Wochenende sogar eine längere Strecke galoppierte, was sie schon länger zuvor nicht mehr tat. Nach dem zweiten Termin wurde deutlich, dass sie sich auch nicht mehr aus der familiären Gemeinschaft heraus zog – sie war wieder mitten dabei! Ihre Laufbewegungen wurden fließender, Berührungen waren kein Problem mehr. Nun wurde klar: sie fühlt sich wieder richtig wohl! Katzen jagen steht also auch wieder auf dem Programm 😊

Die Behandlungstermine der Hündin sind mittlerweile zeitlich entzerrt und werden nach Bedarf eingeplant. Sie ist so stabil, agil und freudig unterwegs und macht ihre Besitzerin unglaublich glücklich. Zuletzt bekam ich ein Video vom Wochenende, das zeigt, wie freudig die Hündin einen Hügel hochgaloppiert. Was eine Lebensfreude mit 13 Jahren!

Beobachten Sie Veränderungen im Fress-, Trink-, Verdauungs-, Lauf-, Bewegungs-, Spiel- oder Sozial-Verhalten Ihres Hundes? Vereinbaren Sie gerne einen Termin, um einen „Gesundheits-Check“ Ihres Hundes durchzuführen. Sollte Ihr Hund nicht transportfähig sein, oder sich in Praxen unwohl fühlen, biete ich auch gerne Hausbesuche an.

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Unsicherheit beim Treppenlaufen umgewandelt in Ausgeglichenheit, Labrador-Mix-Hündin (13) https://starke-seidel.de/hundepatient-treppenlaufen/ https://starke-seidel.de/hundepatient-treppenlaufen/#respond Wed, 15 Jul 2020 09:43:41 +0000 https://starke-seidel.de/?p=3049

Unsicherheit beim Treppenlaufen umgewandelt in Ausgeglichenheit, Labrador-Mix-Hündin (13)

Eine frühzeitige und ggf. sogar prophylaktische Therapie kann bei kleinsten Veränderungen Ihres Tieres zu Beschwerdefreiheit und einer längeren und besseren Lebensqualität führen. Der folgende Patientenfall zeigt, dass selbst auf den ersten Blick „merkwürdige“ Verhaltensweisen sanft behandelbar sind.

Nach einer ausgiebigen Analyse der bisherigen Lebens- und Krankengeschichte, der täglichen Gewohnheiten und eventuellen Veränderungen, weiteren Beobachtungen und ersten Therapieansätzen zeigt sich meist ein guter Weg zur Besserung. 

Die Patientin war eine 13-jährige Labrador-Mix-Hündin, die draußen noch topfit mit dem zweiten Labrador-Hund der Familie durch die Gegend läuft, rennt und springt, sich wälzt und auch Koordinationsübungen mit Leichtigkeit macht.

Sie lief nun seit einiger Zeit mit sehr viel Unsicherheit, Zögern und Verkrampfung die heimische Altbautreppe als letzte hinunter. In den Videoaufnahmen des Treppenlaufens sah sie sehr ängstlich und schlecht beweglich aus.

Im Behandlungstermin wirkte sie sehr munter und agil, sogar überdreht und voller Energie. Es zeigten sich Blockaden im Bereich der Rippen und der Hüfte.

Die Therapie bestand aus Förderung der Beweglichkeit durch umfassende manualtherapeutische Behandlungen, vor allem Craniosacrale und Hundephysio-Therapie. Es gab auch Aufgaben für die Besitzerin, die sie leicht regelmäßig zuhause umsetzen konnte. Für die Förderung von Durchblutung und Nervenfunktionen und für die Nährstoffversorgung der Gelenke wurde ein pflanzliches Therapiekonzept erstellt.

Nach knapp 3 Wochen lief sie laut Besitzerin schon viel besser. Nach insgesamt 2 Monaten zeigte sie sich in der Nachbehandlung sehr ausgeglichen und beschwerdefrei. Die Besitzerin berichtet, dass die Hündin mittlerweile die Treppe sogar als Erste hinunterläuft. 

„Vielen Dank nochmal für die Hilfe. Meine Hündin ist wie ausgewechselt.“ verabschiedete sich meine Kundin.

Mit sanften Therapien zu Lebensfreude und Lebensqualität bis ins hohe Alter – das erfreut mein Herz!

Fallbericht-Labradormix
Labradormix-13

Diese Labradormix-Hündin liebt die Bewegung und und hält sich damit sehr gesund und fit. Stoffwechsel und Bewegungsapparat bleiben in Schwung, die Sinne geschärft und ihre Lebensfreude steckt jeden an.

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